Donnerstag, 6. September 2012

Gute Fahrt!!!

so jetzt ist es passiert, ich liege mit Durchfall im Bett und fühle mich schwach. Ob es an der Malariaprophylaxe, am schlechten Wasser oder am Essen liegt, ich kann es nicht sagen. Also hab ich jetzt mal wieder Zeit um aus Ibanda berichten. In der letzten Wochen hat sich da so einiges ereignet. Aber womit fange ich an???

auf dem Weg zum Hausberg
Am besten damit das die StvO. in Uganda nicht ganz so ernst genommen wird. So bin ich an den vergangen 2 Wochenenden nach Mbarara gefahren um dort einzukaufen und auch mal aus zu gehen. Als ich hörte wir würden mit dem Taxi fahren dachte ich an geräumige Großraumtaxen wie in Deutschland. Werend wir unsere Bodas (Motorräder) in Kangongo bestiegen um nach Ibanda zum Taxistand zu gelangen, war ich noch fest davon überzeugt das es sehr komfortabel werden würde. Wurde es dann auch, zumindest für ugandische Verhältnisse. Am so genannten Taxipark angelangt kam auch gleich ein Mann auf uns zu und fragte wohin denn die Herrschaften ihre Reise fortsetzen möchten?.Nach Mbarara Sebo sagte ich, "na das passt ja gut" sagt der freundliche Fahrer eines Toyota Corolla 97er Baujahr. ein 4-Türer, Ihr wisst schon, so einer wo max. 5 Leute mitfahren können! Was folgte hätte jede Saalwette bei "Wetten Dass" in den Schatten gestellt. Zunächst saßen in dem besagten Toyota schon 5 Leute +Fahrer also 6. Ich schaute den freundlichen Chauffeure fassungslos sowie fragend an, welches er mit einem " There is enough space Sebo" quittierte. Ich versuchte mich hinten zu platzieren, wobei die Kleinfamilie bestehend aus Vater, Mutter und Kleinkind zunächst noch einmal aussteigen musste, daraufhin bekam ich das Kleinkind auf den Schoss und Vater nebst Mutter  als Fahrtbegleiter. Diese kleine Theatereinlage war aber noch nix im Vergleich zu dem Schauspiel welches uns auf den Vordersitzen geboten wurde. Der Vordersitz wurde von 2 Leuten besetzt, okay das mag auf 60 Kilometer ja noch gehen, dachte ich mir. Also los geht´s, aber Pusteblume, wir blieben stehen. Es war kein Motorschaden oder sonst etwas mechanisches zu hören oder zu riechen. Wir blieben einfach noch eine weile stehen.den Grund würde ich noch erfahren, früher oder später.  Als ich nach 5 Minuten den Fahrer fragte warum wir noch hier stünden, sagte er "we are waiting for one more person". Okay.... Im Kofferraum ist ja noch Platz oder nicht?? auf dem Dach vielleicht??? 

Nach 10 Minuten bot sich mir des Rätsels Lösung in Form eines männlichen Mitfahrers auf dem Fahrersitz direkt neben dem Fahrer. Okay also zu 8 die 60 Km nach Mbarara. Ich dachte das wäre das ende der Fahnenstange. Mit 8 Personen und Automatik Gangschaltung mag das ja auch alles Gehen. und das Funktioniert hervorragend auch mit 80 km/h. in der Kurve. Aber auf dem Rückweg waren es dann hinten 5 und vorne wieder 4 ohne Automatikgetriebe. Aller 10-15 km steigt jemand aus und ein, wehrend alte Frauen und Kinder an den Fenstern des Autos stehen und ihre Waren los zu werden. Das sind Mangos, Chapattis (so was wie Eierkuchen) und Getränke.

Es ist Regenzeit
Mein neue Aufgabe ist es die Kinder im Kinderheim zu betreuen. Ich weiß noch nicht so recht was ich mit denen machen soll. Am Ersten Tag habe ich es mit Fußball und "Feuer,Wasser,Sturm" geschafft die Meute bestehend aus 15 Kindern zu beschäftigen. Ich befürchte nur das mein Repertoire für ein halbes Jahr nicht ausreichen wir um die Kinder jeden Freitag zu Unterhalten und zu bilden. Also wenn euch etwas einfällt dann meldet euch. für gute  Ratschläge und Spielanleitungen bin ich offen. Was mir an der Arbeit im Kinderheim ausdrücklich missfällt ist der Umgang der Erzieher gegenüber den Kindern. Schlagen gilt hier als legitimes Erziehungs-Tool. Ich werde da wohl etwas gegen unternehmen zumindest in der Zeit in der ich vor Ort bin. Wobei es auch sehr schöne Momente mit den Kindern gibt. Meine Gruppe besteht aus überwiegend 3-4jährigen. Wenn ich komme sind die kleinen meist noch beim Frühstück und da nach geht es gemeinsam zum kollektiven Stuhlgang, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Anschluss folgt die Spielstunde mit einem warm up für die kleinen. Fangen und Fußball sowie das erlernen von Zahlenfolgen auf Englisch mit Bewegung ist mein dürftiges Arsenal gegen die Langeweile. Wobei ich schon mehr mit den Kindern unternehme als die Erzieher. Mal schauen wohin mich dieser Pfad führt. 
entlang der Bananenplantage
Wenn ich nicht gerade kränkelnd in meinem Bett liege gehe ich auch noch meiner Arbeit bei der Ambulanz nach sowie im OP und bei der ambulanten-Pflege in den umliegenden Dörfern. dazu jedoch mehr wenn ich das nächste mal zum berichten komme. Zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus Ibanda. 

Bis bald 

Christoph




Handpflege wird hier Groß geschrieben






Leider kein Schnapps, es ist trinkbares H2O
Sicher ist Sicher