So meine Lieben, es ist schon wieder etwas her
seitdem ich mich aus meiner neuen Heimat gemeldet habe. Das liegt wohl zum Teil
daran das die Tage wie im Flug vergehen und mein Kalander immer gut gefüllt ist
und zum anderen ist die Internetverbindung nicht mit einer DSL Leitung
vergleichbar. In letzter Zeit habe ich meine Arbeit im
Ambulanzsystem intensiviert und mich mit der Materie ein wenig vertrauter
gemacht. Was soviel bedeutete, dass ich jetzt seit 2 Wochen im Schnitt 2
X täglich mit dem Rettungswagen unterwegs war.
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nein wir sind keine Männerband |
Der Rettungsdienst in Ibanda ist in keiner Weise
mit dem Deutschen vergleichbar und um das System vollen Endes verstehen zu
können bedarf es wohl mehr als ein paar Monate. Ich möchte es dennoch
Versuchen, einen kleinen Eindruck zu Vermitteln. Die Alarmierung erfolgt im
Gegensatz zum Deutschen Rettungsdienstsystem nicht über die Leitstelle per
Piepser. Wenn eine Person Hilfe und Transport ins Kangongo Hospital benötigt
ruft er einfach auf unserem Notfallhandy an. Dann geht’s mit dem RTW los über
holprige und manchmal nahezu unwegsame Lehm-Pissten. Entlang der hier zu Lande
üblichen Bananen-Plantagen. Wenn es gerade geregnet hat entwickelt sich mancher
Weg zu einer rutschigen Bobbahn. Ich frage mich dann wie wir das eigentlich mit
unserem Zwei-Rad-Antrieb Ford Transit bewerkstelligen. Das wir
stecken bleiben kommt ab und zu vor, dann werden alle verfügbaren Kräfte
mobilisiert um weiter zu kommen.
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wir haben Jane 2 v. links |
Der überwiegende Anteil an Einsätzen sind
Geburten mit Komplikationen (Beckenendlage oder der Kopf ist einfach zu groß
für den Geburtskanal). Die zweite große Einsatzgruppe wird von Patienten mit
einem schlechten Allgemeinzustand gebildet wobei dieser meist auf eine
Malariaerkrankung zurück zu führen ist. Im Gegensatz zu Deutschland müssen die zu
Transportierenden den Einsatz der Ambulanz selber bezahlen was bei 700 UGX pro
Kilometer für die Menschen hier eine ganze Stange Geld ist. Dennoch sind wir im
Vergleich zu Konkurrenz billiger.
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Jane absolut kompetente senior midwife |
Meist werden wir von den Health Centren
angerufen, das sind kleine Krankenstationen auf den Dörfern wo man sich
behandeln lassen kann. Wenn die Aufgabenanforderung jedoch die Kompetenz des
Health Centers übersteigt kommen wir ins Spiel.
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Philip (Boss) |
Die Patienten werden wehrend des Einsatzes mit
Pulsoxymeter und manueller Blutdruckmessung überwacht und so sich wie möglich
überwacht. Bei bedarf wird eine Flexüle gelegt und eine Kochsalzlösung dran
gehangen. Meist kommen 2-3 Angehörige mit ins Krankenhaus weil die Grundpflege
von ihnen durchgeführt wird. Wenn man alle Insassen des RTW´s auf den Rückweg
zusammenzählt sind es meist 7-8 Personen was irgendwie typisch für die
Transportformen hier ist.
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Jackson |
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Bruce |
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Nelson (Kollege aus dem OP und Nachbar/Freund) |
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Die Administrative (bitte entschuldigt das bescheuerte Grinsen und den Sonnenbrand im Gesicht, es scheint nun mal ganzjährig die Sonne und mein irischer Tan ist für solche Bedingungen nicht konzipiert) |
Im Moment befinde ich mich in Kampala um meine Arbeitserlaubnis für ein Jahr zu erhalten. Leider dauert das ganze ein wenig länger als erhofft und eigentlich auch erwartet. So packe ich die Gelegenheit beim Schopf und verlebe ein weiteres spannendes Wochenende in dieser verrückten und boomenden Stadt. Morgen spielt Sambia gegen Uganda im Nationalstadion. Ich erwarte um ehrlich zu sein kein besonderes spiel und von den Rasenverhältnissen erzählt man sich auch nix gutes, dennoch blicke ich mit voller Vorfreude auf ein schönes Wochenende. Ich werde mich bald wieder bei euch melden und wünsche euch einen sonnigen Herbst.
lg Christoph
jetzt weiß ich, wer bei der geburt meines 3.kindes irgendwann mal.. meine beleghebamme wird!!! =))))
AntwortenLöschenviel spaß beim fussek am wochenende! fotos nicht vergessen und vielen dank für den bericht&die tollen bilder!!