Donnerstag, 11. Oktober 2012

Kleiner Einblick in den Rettungsdienst


So meine Lieben, es ist schon wieder etwas her seitdem ich mich aus meiner neuen Heimat gemeldet habe. Das liegt wohl zum Teil daran das die Tage wie im Flug vergehen und mein Kalander immer gut gefüllt ist und zum anderen ist die Internetverbindung nicht mit einer DSL Leitung vergleichbar.  In letzter Zeit habe ich meine Arbeit im Ambulanzsystem intensiviert und mich mit der Materie ein wenig vertrauter gemacht. Was soviel bedeutete, dass ich jetzt seit 2 Wochen im Schnitt 2 X  täglich mit dem Rettungswagen unterwegs war.

nein wir sind keine Männerband
Der Rettungsdienst in Ibanda ist in keiner Weise mit dem Deutschen vergleichbar und um das System vollen Endes verstehen zu können bedarf es wohl mehr als ein paar Monate. Ich möchte es dennoch Versuchen, einen kleinen Eindruck zu Vermitteln. Die Alarmierung erfolgt im Gegensatz zum Deutschen Rettungsdienstsystem nicht über die Leitstelle per Piepser. Wenn eine Person Hilfe und Transport ins Kangongo Hospital benötigt ruft er einfach auf unserem Notfallhandy an. Dann geht’s mit dem RTW los über holprige und manchmal nahezu unwegsame Lehm-Pissten. Entlang der hier zu Lande üblichen Bananen-Plantagen. Wenn es gerade geregnet hat entwickelt sich mancher Weg zu einer rutschigen Bobbahn. Ich frage mich dann wie wir das eigentlich mit unserem   Zwei-Rad-Antrieb Ford Transit bewerkstelligen. Das wir stecken bleiben kommt ab und zu vor, dann werden alle verfügbaren Kräfte mobilisiert um weiter zu kommen.

wir haben Jane 2 v. links
 Der überwiegende Anteil an Einsätzen sind Geburten mit Komplikationen (Beckenendlage oder der Kopf ist einfach zu groß für den Geburtskanal). Die zweite große Einsatzgruppe wird von Patienten mit einem schlechten Allgemeinzustand gebildet wobei dieser meist auf eine Malariaerkrankung zurück zu führen ist. Im Gegensatz zu Deutschland müssen die zu Transportierenden den Einsatz der Ambulanz selber bezahlen was bei 700 UGX pro Kilometer für die Menschen hier eine ganze Stange Geld ist. Dennoch sind wir im Vergleich zu Konkurrenz billiger. 
Jane absolut kompetente senior midwife


Meist werden wir von den Health Centren angerufen, das sind kleine Krankenstationen auf den Dörfern wo man sich behandeln lassen kann. Wenn die Aufgabenanforderung jedoch die Kompetenz des Health Centers übersteigt kommen wir ins Spiel.
Philip (Boss)

Die Patienten werden wehrend des Einsatzes mit Pulsoxymeter und manueller Blutdruckmessung überwacht und so sich wie möglich überwacht. Bei bedarf wird eine Flexüle gelegt und eine Kochsalzlösung dran gehangen. Meist kommen 2-3 Angehörige mit ins Krankenhaus weil die Grundpflege von ihnen durchgeführt wird. Wenn man alle Insassen des RTW´s auf den Rückweg zusammenzählt sind es meist 7-8 Personen was irgendwie typisch für die Transportformen hier ist.

Jackson
Bruce

Nelson (Kollege aus dem OP und Nachbar/Freund)
Die Administrative (bitte entschuldigt das bescheuerte Grinsen und den Sonnenbrand im Gesicht, es scheint nun mal ganzjährig die Sonne und mein irischer Tan ist für solche Bedingungen nicht konzipiert)
 Im Moment befinde ich mich in Kampala um meine Arbeitserlaubnis für ein Jahr zu erhalten. Leider dauert das ganze ein wenig länger als erhofft und eigentlich auch erwartet. So packe ich die Gelegenheit beim Schopf und verlebe ein weiteres spannendes Wochenende in dieser verrückten und boomenden Stadt. Morgen spielt Sambia gegen Uganda im Nationalstadion. Ich erwarte um ehrlich zu sein kein besonderes spiel und von den Rasenverhältnissen erzählt man sich auch nix gutes, dennoch blicke ich mit voller Vorfreude auf ein schönes Wochenende. Ich werde mich bald wieder bei euch melden und wünsche euch einen sonnigen Herbst.

lg Christoph







1 Kommentar:

  1. jetzt weiß ich, wer bei der geburt meines 3.kindes irgendwann mal.. meine beleghebamme wird!!! =))))

    viel spaß beim fussek am wochenende! fotos nicht vergessen und vielen dank für den bericht&die tollen bilder!!

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